Eine Studie belegt nach streng wissenschaftlichen Kriterien die positive Wirksamkeit von Akupunktur im Rahmen der Schmerztherapie Jena. (pte/ww) Wissenschaftler der Universität von Jena http://www.med.uni-jena.de haben nun nach streng naturwissenschaftlichen Kriterien die schmerzlindernde Wirkung von Akupunktur nachgewiesen. Damit wird eine seit Jahrtausenden angewendete Methode der Traditionellen Chinesischen Medizin auch in der Schulmedizin wissenschaftlich anerkannt. Bisher war die Methode der Traditionellen Chinesischen Medizin in ihrer Wirksamkeit stark um stritten, berichten die Wissenschaftler der Friedrich-Schiller-Universität Jena in der US-Fachzeitschrift Anesthesia & Analgesia http://www.anesthesia-analgesia.org.
messbare Schmerzlinderung
"Immer wieder wurde der Nadelstich-Medizin eine nachprüfbare physiologische Wirksamkeit abgesprochen. Sie stand im Ruf, nur psychologisch wirksam zu sein", berichtet Winfried Meißner von der Schmerzambulanz der Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie am Universitätsklinikum Jena. Die Wissenschaftler haben nun nachgewiesen, dass durch Akupunktur aber eine objektive, physiologisch messbare Schmerzlinderung jenseits des Placeboeffektes erzielt werden kann. Die Wirkung der Akupunktur konnte in einem doppelblinden Versuchsdesign anhand der elektrophysiologischen Auswirkungen bei Schmerzreaktionen belegt werden.
Placeboeffekt wurde ausgeschlossen
In dem interdisziplinären Forschungsprojekt haben Ärzte gemeinsam mit Psychologen freiwillige Probanden unter Narkose Schmerzreizen ausgesetzt und mit elektrischer Nadelakupunktur an traditionellen Schmerzpunkten am Bein behandelt. Die Schmerzreaktionen wurden dabei anhand der Hirnströme gemessen. "Durch diese sehr aufwändige Versuchsanordnung war es möglich, die schmerzlindernde Wirkung der Akupunktur objektiv zu messen und gleichzeitig den Placeboeffekt auszuschließen", erklärt Meißner. "Durch die Erfassung der Hirnströme wurde die elektrische Antwort des Körpers auf Schmerz mit und ohne Akupunkturbehandlung gemessen und verglichen", erläutert der Studienleiter die Versuche. Anhand spezifischer elektrischer Muster der Gehirntätigkeit unabhängig von der subjektiven Wahrnehmung der Person lasse sich ableiten, ob die Testperson Schmerzen spürt oder nicht. Diese Methode gilt als objektive Messmöglichkeit von Schmerzreaktionen. "Da die Akupunkturbehandlung unter Narkose erfolgte, wurde verhindert, dass die Reaktionen durch das Wissen der Patienten um die Akupunkturbehandlung beeinflusst werden konnten", so Meißner . "Damit wurde ein Placeboeffekt ausgeschlossen."
Ausblick
"Unsere Forschungsergebnisse zeigen auch, dass mit einem gewissen Aufwand die komplementärmedizinischen Verfahren durchaus mit Methoden der Naturwissenschaft auf Wirksamkeit überprüft werden können", führt Meißner aus. Derzeit werden dabei in einer klinischen Nachfolgestudie die theoretischen Ergebnisse auf ihre klinische Anwendbarkeit hin überprüft, indem die schmerzlindernde Wirkung der Akupunktur nach Operationen untersucht wird, berichten die Mediziner.
[Quelle: pte / Wolfgang Weitlaner ] |